Rein ins nasse Vergnügen: Badespaß am Nahestrand in Kronweiler wird immer beliebter
Foto: Axel Munsteiner
Von unserem Redakteur Axel Munsteiner
"Früher haben fast alle Kinder aus dem Dorf dort schwimmen gelernt, ich zum Beispiel auch. Später ist dort dann aber alles zugewachsen, und das Gelände lag völlig brach", blickt Ortsbürgermeister Harald Benzel zurück. Das soll sich ändern, beschloss 2014 der Gemeinderat und gab grünes Licht für die Reaktivierung des alten Badeplatzes. "Unser gemeinsames Ziel ist es ja, im Dorf möglichst viele Dinge zu machen, die Familien und Kindern zugutekommen", sagt Benzel.
Eltern haben Holztreppe gebaut
2015 wurde deshalb in mehreren Arbeitseinsätzen, an denen sich viele ehrenamtliche Helfer beteiligten, das Freizeitgelände neu gestaltet. Dort, wo vorher das Unkraut wucherte, entstand eine große Liegewiese. Mit Allenbacher Steinen wurden Sitzgelegenheiten und Tische auf dem Areal platziert. Es wurde eine Feuerstelle eingerichtet, und Eltern bauten in Eigenregie auch noch eine Holztreppe, die vom Ufer aus den Zugang in die Nahe erleichtert. Auch ein Schild mit dem Hinweis, dass auf dem Gelände Hunde und Alkohol verboten sind und das Baden im an dieser Stelle bis zu 1,50 Meter tiefen Wasser auf eigene Gefahr erfolgt, wurde aufgestellt.
Letzteres ist ein wichtiger Punkt, wie Benzel ausdrücklich betont: "Wir dürfen als Gemeinde keinen offiziellen Badeplatz betreiben. Denn dann müssten wir auch einen Bademeister zur Aufsicht einstellen und auch für sanitäre Anlagen sorgen. Es handelt sich deshalb um ein Freizeitgelände. Wenn jemand dorthin kommt, um dann in der Nahe schwimmen zu gehen, ist das seine Privatsache. Wir übernehmen dafür keine Haftung, können und wollen den Besuchern das Baden aber natürlich nicht verbieten."
Die Kosten für die Neugestaltung haben sich dabei in engen Grenzen gehalten. Die Ortsgemeinde hat dafür einen 3000-Euro-Zuschuss der Fischereigenossenschaft dafür verwendet. Das war es auch schon an Investitionen. Die Gemeindearbeiter sorgen nun dafür, dass die Anlage in Schuss gehalten und dort beispielsweise regelmäßig gemäht wird. Groß publik gemacht hat die Gemeinde das Vorhandensein ihres Freizeitgeländes mit Bademöglichkeit bisher noch nicht. Ein Massenansturm ist aber auch gar nicht gewollt, zumal es dafür auch gar nicht genug Parkmöglichkeiten gäbe. Da unmittelbar an der Badestelle der für Autos gesperrte Nahe-Radweg vorbeiführt, müssen die Besucher ihre Fahrzeuge entweder an der Hauptstraße oder am Bahnhof abstellen und den Rest zu Fuß gehen.
Schöner Platz zum Schwimmen
Weil am Kronweilerer Freizeitgelände aber viele Radfahrer und Wanderer vorbeikommen, hat es sich inzwischen herumgesprochen, dass im 340-Einwohner-Ort ein lauschiges Bade- und Picknickparadies direkt am Nahestrand entstanden ist. "Vor allem an Wochenenden ist inzwischen manchmal richtig viel Betrieb, und es sind dann auch einige auswärtige Besucher, etwa aus Idar-Oberstein, da", weiß Ortschef Benzel zu berichten.
Vor allem aber sind es die einheimischen Kinder und Jugendlichen, die die Badestelle fleißig nutzen. Einer von ihnen ist Joshua Bier, der auch in der Kronweilerer Jugendvertretung engagiert ist. Er hat kürzlich mit vielen Freunden seinen zwölften Geburtstag auf dem Freizeitgelände gefeiert. "Ich finde es klasse, dass es den Platz gibt. Hier ist in den Sommerferien der Großteil meiner Freunde, und deshalb muss ich auch gar nicht irgendwohin in ein Schwimmbad fahren. Außerdem ist hier alles kostenlos und genau so gut wie im Schwimmbad", sagt Bier. Die 15-jährige Marina Jancic lobt, dass die Gemeinde auch sonst viel für den Nachwuchs macht. So wurde der Jugendraum im Gemeindehaus renoviert und neu ausgestattet, was noch im August mit einer Einweihungsparty gefeiert werden soll. Ortschef Benzel erinnert auch daran, dass die Kommune nur 100 Meter vom Freizeitgelände entfernt einen Bolzplatz anbietet und im Mai den mit fünf Kilometern familienfreundlichen Wanderweg "Odels Uwe" eröffnet hat. Dessen Hauptattraktion ist eine kleine Höhle, die vor allem Kinder gern erforschen.